Nairobi - Addis Abeba

Von Nairobi nach Addis Abeba

East African Highway - Die Straße der Hölle

Meine Erlebnisse

Ich habe mich 2014 wieder dazu entschlossen an meiner Lebensherausforderung ein Stück weiterzuarbeiten. Ich möchte meine nächste Tour nach Addis Abeba radeln. 
Nach Angaben von Wikipedia ist Addis Abeba auf ca. 2500 Meter die dritthöchstgelegene Hauptstadt der Welt. Doch wegen der Höhe und den damit verbundenen Anstiegen mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Vor allem um die Sicherheit im Norden Kenias drehen sich meine Gedanken. Im Internet wird die Strecke von Isiolo nach Moyale an der Grenze Äthiopiens nicht nur als die schlimmste Teilstrecke bei einer Afrikadurchquerung beschreiben, sie galt eben auch lange Zeit für Reisende als gefährliche Region. Nach aktuellen Berichten, die ich ebenfalls im Internet finden kann, zeichnet sich hier jedoch schon seit Jahren eine Entspannung ab. Raubüberfälle gibt es momentan keine mehr und auch die Konvoi-Pflicht für PKW´s ist mittlerweile entfallen. Laut aktuellen Berichten der UN ist die Gegend derzeit als ruhig einzustufen und kann sicher und problemlos alleine befahren werden (jedenfalls mit dem PKW, denn für Fahrradfahrer gilt der UN Bericht sicherlich nicht) – das alles klingt gut für mich und ist eine wichtige Voraussetzung für die Fortsetzung meine Tour durch Afrika.
Auch 15 Jahre nach meinem Besuch Simbabwes verfolge ich weiterhin die politische Entwicklung dieses Landes mit ihrem Korrupten Präsidenten Mugabe sowohl in den Zeitungen als auch im Internet. In der deutschen Presse ist über afrikanische Staaten mit demokratischen Strukturen nur sehr wenig zu lesen. Meist konzentrieren sich die Berichte auf Kriegsgebiete oder zumindest Krisenregionen, die auch häufig im Norden Afrikas mit unterschiedlicher Intensität geführt werden. Krisenregionen gibt es 2014 genug; der ständig schwelende Israel Konflikt im Gaza Streifen ist neu entflammt. Die islamradikale Hamas und Israel bombardieren sich gegenseitig. Im Irak kämpfen Krieger der militanten IS-Organisation für einen islamischen Staat und töten alle Anhänger des christlichen Glaubens und in der Ukraine kämpfen prorussische Separatisten mit Unterstützung des russischen Präsidenten Putin für die Spaltung der Ukraine. Da sind Korruption, Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung eines Landes, wie in Simbabwe seit vielen Jahren praktiziert, keine Nachrichten in den Medien wert. Zumal es sich auch um einen Dauerzustand handelt und politische Berichte eben von der Aktualität leben. Doch spätestens vor und nach Wahlen steht auch eine Nation wie Simbabwe für kurze Zeit im Licht der Öffentlichkeit. 2013 war wieder ein neuer Wahltermin für die Präsidentschaftswahl angesetzt. Vier Kandidaten traten an, um die inzwischen 33-jährige Dauerherrschaft Präsident Robert Mugabes zu beenden. Ernsthafte Chancen hatten aber nur zwei: der bereits 89jährige Mugabe selbst und sein Erzfeind, Premierminister Morgan Tsvangirai. Beide sind schon lange erbitterte Konkurrenten, auch wenn sie seit 2009 in einer nationalen Einheitsregierung zusammenarbeiten müssen. Zu deren Bildung hatte die Afrikanische Union auch wegen den blutigen Ausschreitungen nach der Wahl von 2008 gedrängt. Tsvangirai versuchte bereits zum dritten Mal, Mugabe bei Präsidentschaftswahlen zu schlagen. 2008 hatte er Mugabe sogar im ersten Wahlgang besiegt, jedoch nicht die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen können. Zur Stichwahl war Tsvangirai allerdings nach den Gewaltausbrüchen nicht mehr angetreten, um die Gewalt nicht weiter anzuheizen. Oppositionsmitglieder wurden verhaftet und drangsaliert, er selbst flüchtete vorübergehend in die niederländische Botschaft.
Im Jahr 2013 schaffte es Mugabe wieder, die absolute Mehrheit der Stimmen zu ergattern (was für eine Überraschung). Allerdings glauben fast zwei Drittel der Bürger, dass Wähler mit Gewalt und Einschüchterung beeinflusst wurden und die Wahllisten einer ordentlichen Prüfung nicht standhalten würden. Auch so kann die Fassade einer Demokratie aufgebaut werden. Solange Mugabe noch lebt und geistig in der Lage ist das Amt auszuüben, wird sich auch zukünftig in diesem Land nichts ändern. Doch jedes politische Amt hat irgendwann auch ein Verfallsdatum. Es bleibt also nur die Hoffnung, dass die nächste politische Führung für die Menschen im Land da sind und nicht für ihr eigenes Ego.
Im Frühjahr 2014 beginne ich mit meinen Vorbereitungen auf die so denke ich, wohl bisher schwierigste Etappe meiner bisherigen Tour durch den Kontinent. 
Die Möglichkeit sich ausreichend zu informieren über die bevorstehende Reise, ist mittlerweile natürlich unvergleichbar besser geworden, als sie noch bei meinen ersten Reisen war. Über Google Maps lässt sich die gesamte Strecke schon sehr gut beurteilen und auch sonst gibt es im Internet genügend weitere Quellen, die zahlreich darüber Auskunft geben, was mich erwartet. Eine Teilstrecke macht mir dabei besonders Kopfzerbrechen: „The road from Hell“-die Straße der Hölle. Die Strecke verläuft von Isolo über Marsabit nach Moyale an die Grenze Äthiopiens. Wegen des schlechten Streckenzustandes wird sie von vielen Afrikafahrern im Internet als das schlimmste Teilstück auf ihrer kompletten Afrikadurchquerung beschrieben. Sie ist ein Teil der Trans-East-African-Highway, die eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Ostafrika darstellt. Es gibt einige Filme in YouTube darüber zu sehen, die ich mir natürlich alle ansehe. Die Tatsache, dass es sich um einen „Highway“ handelt, wäre mir bei Betrachtung der Bilder jedoch im Traum nicht eingefallen. Einer von vielen Artikeln beschreibt die Strecke wie folgt:
“I had heard this was the worst “road” on Earth but I actually now believe it was created by satan and he clearly hates bicycles. Mostly rutted dirt track covered with stones, I just endured the worst 4 days of my trip and haven’t enjoyed a single moment of Kenya so far”.

Frei übersetzt, lautet die Nachricht:
„Ich hatte gehört, das es die schlimmste Straße auf Erden sei, nun glaube ich aber, dass sie vom Teufel selbst gebaut wurde. Und er hasst ganz sicher die Radfahrer. Der meist holprige Feldweg ist mit Steinen nur so übersäht und ich ertrage meine schlimmsten 4 Tage dieser Reise. Ich habe noch nicht einen einzigen Moment bisher in Kenia genossen“.

Ich meldete mich in einem Internetforum für Biker an, um mehr über meine Strecke zu erfahren. Hier tummeln sich alle Arten von Fahrradfahrern, vom Wochenendbiker bis zum Halbprofi. Ich bin überrascht, wie viele Beiträge übers Biken in Afrika bereits eingestellt wurden. Andreas, den ich anschreibe, hatte dieselbe Tour für sich selbst auch schon geplant, hat sich dann aber doch noch um entschieden. Er schickt mir aber wichtige und sehr hilfreiche Internetadressen für meine weitere Vorbereitung.
Für mich bedeuten die zu erwartenden miserablen Streckenabschnitte, dass ich mir sehr gut überlegen muss, wie ich mein Gepäck auf das Allernötigste reduzieren kann. Aber vor allem muss ich mir die Frage beantworten, ob mein 20 Jahre altes nicht gefedertes Bike für diese Strapazen noch geeignet ist. Neben den sonstigen Vorbereitungen werde ich deshalb mit Hilfe meines Freundes Hubert mein Fahrrad auf den neuesten technischen Stand bringen. Ich benötige vorne eine neue Federgabel, wenn möglich auch eine Federung meines Sattels. Für das Vorderrad benötige ich kleinere und tiefer gelegene Gepäcktaschen wie bisher. Damit verliere ich etwas Stauraum, gewinne aber wesentlich mehr Stabilität bei meiner Fahrt über die „Road from hell“. Für die langen geteerten Strecken will ich mir einseitige Klickpedale zulegen und für mehr Komfort auf den langen Tagesetappen sollen ergonomisch geformte Lenkergriffe beitragen. Alles in allem sollte es mit diesen Verbesserungen möglich sein, mit meinem alten aber zuverlässigen Vehikel die Strecken zu überstehen.
Zur besseren Reisedokumentation habe ich mir eine kleine, sehr leistungsfähige Helmkamera gekauft. Die ActionPro will ich jedoch mittels einer sehr stabilen Halterung an meinem Lenker festmachen. 
Sowohl das Visum für Kenia, als auch für Äthiopien werde ich vor Reisebeginn beantragen, da nach Auskunft des äthiopischen Konsulates eine Ausstellung am Grenzübergang auf dem Landwege nicht möglich ist.
Spätestens am 1. Dezember muss ich in Addis Abeba angekommen sein. Dort plane ich noch anschließend eine zweiwöchige Tour mit einer Reisegruppe in die Danakilsenke im nördlichen Afar-Gebiet. Die etwa zehnköpfige Reisegruppe reist direkt aus Frankfurt an und ich habe mit Chris dem Organisator der Tour ausgemacht, mich mit ihnen am Vorabend vor Beginn der Rundreise zu treffen. Vor unserem Reiseziel, der nordöstlichen Ecke Äthiopiens im Grenzgebiet zu Eritrea wird allerdings vom Auswärtigem Amt nach wie vor abgeraten, nachdem 2012 zwei deutsche Staatsangehörige bei einer Entführung getötet wurden. Dies hat wohl auch dazu beigetragen, dass 2013 diese Tour von den meisten Veranstaltern gestrichen wurde und ich meine Reise, die schon 2013 geplant war, nochmals um ein Jahr verschoben habe. Erst in diesem Jahr scheint die Sicherheitslage wieder etwas besser zu sein, so dass eine Durchführung möglich ist. Zu unserem Schutz haben wir neben den einheimischen Führern auch bewaffnete Begleiter mit dabei.
Und noch eine letzte Gefahr muss ich bei meinen Planungen im Auge behalten. Das Ebola Virus ist in diesem Jahr wieder ausgebrochen und hat Ausmaße angenommen, wie sie bisher in dieser Form noch nie vorgekommen sind. Die Krisenregionen sind die westlichen Länder Afrikas Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone, aber es wird bereits eindringlich davor gewarnt, dass über den Luftweg Länder wie Kenia mit einem hohen Anteil an internationalem Luftverkehr sehr stark gefährdet sind. Wenn erst die Krankheit in einem Land ausbricht, ist es äußerst schwierig, der weiteren Ausbreitung Einheit zu gebieten. Zumal es bisher keinen Impfstoff und keine Medikamente zur Bekämpfung des Virus gibt. 
In aller Früh stehe ich mit meinem Gepäck in der Hand im Flughafengebäude in Nairobi. Das Sperrgepäck dauert auch hier etwas länger als das sonstige Gepäck. Ich habe keine Eile, da ich vor Sonnenaufgang und bei Dunkelheit ohnehin nicht aufbrechen möchte. Nach längerem Warten schiebt ein Mitarbeiter des Flughafens mein Fahrrad durch die Tür. Ich bin etwas überrascht, da ich es in einem sicheren Radkarton wähnte. Aber ohne Zweifel handelt es sich um mein Fahrrad. Mir wird erklärt, dass durch den Regen der Karton völlig aufgeweicht wurde und sich dadurch die Verpackung allmählich aufgelöst hat. Auf den ersten Blick scheint auch noch alles dran zu sein, auf den Zweiten stelle ich fest, dass mir mein Glücksbringer Simba mein Löwen Maskottchen wohl geklaut wurde. Vielleicht hat ein Flughafenmitarbeiter darin auch nur ein nettes Mitbringsel für seine Tochter oder seinen Sohn gesehen. Wie auch immer, von diesen kleinen Problemchen lasse ich mich nicht weiter aufhalten und beginne damit mein Fahrrad startklar zu machen. Vielleicht nehme ich auf meiner nächsten Reise viele kleine Löwen-Anhänger mit, nachdem sie hier in Afrika so begehrt sind.
Kaum bin ich beim ersten Tageslicht losgefahren, stecke ich scheinbar schon mitten im Berufsverkehr. Auf drei Spuren staut sich der Verkehr und bewegt sich im stop-and-go nur sehr langsam voran. Ein ohrenbetäubendes Hupkonzert begleitet mich, als ich zwischen den PKW`s und den langen Sattelschleppern hindurch manövriere und dabei nur eine Hand breit von den Bordwänden der LKW`s eingerahmt werde. Ein wenig Mut muss ich bei meinen Überholvorgängen schon aufbringen und auch die Hoffnung, dass ich nicht zwischen Brummis einfach eingequetscht werde. Immer wieder wird es bedrohlich eng zwischen den LKW`s. Auf Afrikas Straßen darf dich dein Mut nie verlassen.
Am Beginn des Staus angekommen sehe ich auch den Grund für das morgendliche Straßenchaos. Ein LKW hat sich auf den Kopf gelegt und blockiert mit seinem umgefallenen Hänger fast die gesamte Straßenbreite. Ich hoffe, dass es kein böses Omen darstellt, wenn ich schon in der ersten Stunde in Kenia einen kapitalen Verkehrsunfall mitbekomme. Es sollte auch nicht der einzige auf dem Dach liegende LKW auf den Straßen bleiben, an dem ich vorbeikomme. Sogar an sowas kann man sich gewöhnen.
Trotz meiner morgendlichen Verzögerung komme ich zügig aus Nairobi heraus und fahre am ersten Tag schon über 140 Kilometer bis nach Embu. Der städtische Charakter der Millionenstadt Nairobi mit großen Werbeflächen, Geschäften und breiten Straßen geht schnell verloren hier in Afrika. Dafür holt mich die ländliche Struktur ein mit den typischen kleinen vergitterten Straßenläden, die den afrikanischen Kontinent so prägen. Für den Tagesbedarf an Flüssigkeit und etwa Nahrung zwischendurch reichen diese Verkaufsstände jedoch völlig aus. Als ich am nächsten Morgen im Hotel aufwache, habe ich verschlafen. Ich wollte eigentlich schon eine Stunde früher mit meinem Fahrrad unterwegs sein, so muss ich meinen verspäteten Start in der Mittagshitze büßen. Ich radle an den Ausläufern des Mt. Kenya entlang. Der Mt. Kenya ist mit fast 5200 Meter Höhe der zweithöchste Berg des Kontinents. Gilt aber als wesentlich schwieriger zu bezwingen, als der Mt. Kilimanjaro. In dieser bergigen Landschaft geht´s natürlich ständig rauf und wieder runter. Auf den abschüssigen Straßen, auf denen ich mich auf dem Rad ganz klein mache um richtig viel Tempo aufzunehmen, kommen plötzlich und unverhofft Straßenschwellen, die eigentlich gegen die PKW Raser eingebaut sind. Für Pedalritter wie mich stellen sie gefährliche Abflugschanzen dar. Als ich den ersten Sprung glücklich und ohne Sturz wieder landen kann, reduziere ich demensprechend nicht nur meine Geschwindigkeit für die nächsten Strecken bergab sondern auch meinen Spaßfaktor, der normaler weise damit einhergeht. Kurz vor Meru überquere ich dann die symbolisch wichtige Äquatorlinie des Kontinents. Ein großes gelbes Schild weist mich darauf hin. Von nun an bin ich auf meiner Afrika Tour nur noch auf der nördlichen Halbkugel unterwegs. Ob und was sich dadurch ändert, habe ich mir noch gar nicht überlegt. Ich denke überhaupt nichts, aber für einen psychologischen Extrakick schon am zweiten Tag ist es trotzdem gut. Der nächste Tag führt mich nach Arches Post. Auf dem Weg dorthin erlebe ich, wie hilfsbereit die Menschen in Kenia sind. Als mir meine Sonnencreme aus der Tasche fällt, weil ich sie nur in eine Seitentasche eingesteckt habe, höre ich von hinten plötzlich ein lautes Hupen. Als ich stehenbleibe, hält auch das hupende Taxi neben mir und übergibt mir freudig mein verloren gegangenes Utensil. Völlig überrascht nehme ich die Creme wieder an mich und bedanke mich mehrmals bei ihm. Ich habe den Verlust überhaupt noch nicht bemerkt, bin aber sehr froh das Sonnenschutzmittel wieder zurück zu bekommen. In Tansania hatte ich bei meiner letzten Tour keine guten Erinnerungen an der Wirksamkeit einer in Afrika gekauften Sonnencreme. Ich denke, dass viele davon nur mit Placebo-Inhalten versehen sind. Dies hat mir auch ein Freund bestätigt, der sich auf seiner Kilimandscharo Tour auf den in Afrika gekauften Sun-Blocker verlassen hat. Er erzählte mir, dass er seine Gipfeltour fast hätte abbrechen müssen, wegen den Hautverbrennungen, die er durch die intensive Sonneneinstrahlung und wegen dem wirkungslosen Sonnenschutz erlitten hat.  
Bis nach Laisamis steht heute eine relativ flache Etappe bei leichtem Rückenwind an. Glänzende Voraussetzungen für meinen letzten Tag auf Teerbelag und vor dem gefürchteten Teilstück, der Road from hell, auf dem East African Highway. Dunkle Wolken ziehen auf und sind vielleicht schon drohende Vorboten der körperlichen und mentalen Herausforderung meiner nächsten Tage. Kurz vor Merille kommt mir Sina aus Hamburg entgegen. Sie ist ebenfalls auf ihrem Fahrrad unterwegs. Voller Freude hört sie von mir, dass auf dem weiteren Weg zur Hauptstadt Nairobi keine unbefestigten Straßen mehr auf sie warten. Der auffrischende Gegenwind macht ihr dabei anscheinend überhaupt nichts aus. Das klingt nach Erleichterung bei ihr, signalisiert mir jedoch, was mich die nächsten Tage erwartet. Doch wie auf Knopfdruck fängt es jetzt zu regnen an und die bedrohlich dunklen Wolken lassen ihre Feuchtigkeit genau auf dem kleinen Stückchen Erde ab, auf dem wir voller Freude eines der seltenen Zusammentreffen europäischer Radfahrer auf dem afrikanischen Kontinent feiern. Leider können wir auch keinen Unterstand auf freier Strecke entdecken. Und so unterhalten wir uns leider viel zu kurz über die Strecken, die uns erwarten und unsere Ziele, die wir erreichen wollen. So ein Pech. Ich bin jedoch sehr beeindruckt, als mir Sina, die ich vielleicht auf knapp 30 Jahre schätze, erzählt, dass sie ihre Tour von Hamburg gestartet hat und bis nach Kapstadt durchfahren möchte. Die Frau ist ziemlich taff, denke ich mir und zolle ihr höchsten Respekt für ihr Vorhaben ab. Als ich später wieder zurück in Deutschland bin, erfahre ich über ihren Facebook Account, dass sie Monate nach unserem Zusammentreffen wohlauf auch ihr gestecktes Ziel Kapstadt erreicht hat. Merille ist nicht nur das Dorf auf meiner Strecke, an dem der Teerbelag endet, es beeindruckt mich vor allem wegen der Menschen. Viele Massai in ihren bunten Tüchern geben mit den vielen Geschäften im Ort ein Bild von buntem Treiben ab. Ich fülle meine Trinkwasservorräte wieder auf und bereite mich auf die restliche Tagesstrecke bis nach Laisamis vor. Der Straßenneubau von Merille bis nach Moyale wird auch co-finanziert mit europäischen Steuergeldern. Darauf weist eine übergroße Bautafel hin, die direkt am Straßenrad steht. Hätte ich diese Strecke noch vor einigen Jahren befahren, wären mir 500 Kilometer auf Sand-, Lehm- und Waschbrett-Straßen garantiert. So jedoch, komme ich immer wieder in den Genuss, längere Passagen auf neuem Asphalt und zum Teil ohne weiteren Verkehr fahren zu können. Doch zunächst komme ich mir bis Laisamis wie ein Gummiball vor, der ständig vom Boden wieder hochspringt um gleich wieder darauf aufzukommen. Die Sattelfederung hat sich schon nach wenigen Kilometern für mich ausbezahlt. Einmal tauche ich auf der Sandpiste mit meinem Vorderrad so tief in den Sand ein, dass ich von der immer langsamer werdenden Fahrt plötzlich umfalle, weil ich nicht mehr rechtzeitig aus meinen Klick-Pedalen komme. Man muss sich daran einfach gewöhnen. Aber ich falle in dem tiefen Sand sehr weich und soweit ich es beurteilen kann, hat auch niemand meinen Fauxpas gesehen.
Meine Unterkunft, die ich in Laisamis gefunden habe, ist absperrbar, viel mehr Luxus ist nicht. Viel mehr darf ich hier auch nicht erwarten. „Vor zwei Tagen hat in diesem Zimmer eine junge Frau aus Deutschland übernachtet. Sie war auch mit dem Fahrrad unterwegs, wie du“, werde ich aufgeklärt. Das kann natürlich nur Sina aus Hamburg gewesen sein, denke ich mir und muss ein wenig dabei schmunzeln. Ich packe also meine Isomatte, meinen Schlafsack und das Moskitonetz aus und mache mein Zimmer erstmal ein wenig bewohnbar, bevor ich am Abend noch eine Gruppe junger Afrikaner treffe, mit denen ich noch mit ein paar Runden Bier den Tag ausklingen lasse.  
In der Nacht regnet es „Katzen und Hunde“ wie die Engländer sagen würden. Aber nicht wegen den Haustieren wird mir der nächste Tag wohl lange im Gedächtnis bleiben, der Regen macht aus der Höllenstraße eine teilweise unpassierbare Schlammpiste, auf der ich mit den LKW`s um die Wette rutsche. Manche Passagen lassen sich nur mit dem Rad auf der Schulter bewältigen. Aber auch das ist noch besser, als die vielen Lastwagen, die sich mit ihren Zwillingsreifen tief in den Morast eingegraben haben und nur mit hohem Einsatz der Bevölkerung mit Pickel und Schaufel wieder aus ihrer misslichen Lage befreit werden können. „Lieber Gott, lass diesen Tag den Schlimmsten meiner Reise bleiben“, schreibe ich heute Abend in mein Tagebuch. Da bin ich nach 98 schwierigen Kilometern schon glücklich in Marsabit anzukommen und dort einen Tag Pause einzulegen. 
Mit Ärger und Bedauern stelle ich hier fest, dass meine mitgebrachte Action-Kamera „Action-pro“ den Geist aufgegeben hat. Sie schaltet nach wenigen Sekunden immer automatisch ab. Es ist für mich deshalb sehr ärgerlich, weil ich mit ihr unauffällig Aufnahmen meiner Umgebung machen konnte, ohne dass es den Menschen aufgefallen ist. Aber sie ist für mich natürlich auch wegen der Filmaufnahmen und der Zeitrafferaufnahmen fast unverzichtbar. Ich entschließe mich deshalb über meinen Bruder in Deutschland eine neue Action-Kamera zu kaufen und bitte ihn, sie an Chris, den Organisator meiner Folgetour durch das Afar Gebiet zu schicken. Am 1. Dezember treffe ich ihn in Addis Abeba und hoffe, dass ich ab diesen Zeitpunkt wieder auf eine neue Kamera zurückgreifen kann. 
Waren auf der ersten Teilstrecke türkische Straßenarbeiter fleißig am Bauen, so ändert sich die Hautfarbe der Arbeiter ab Marsabit. Auf den nächsten Teilstrecken treffe ich ausschließlich auf einheimische Afrikaner, die zum Teil mit Pickel und Schaufel, aber auch mit modernen Straßenbaumaschinen den Bau vorantreiben. Doch das Management ist hier fest in chinesischer Hand. Und so habe ich es entweder der besseren Arbeitsmoral oder, was wahrscheinlicher ist, dem besseren Management zu verdanken, dass ich ab Marsabit bis zur Grenze Äthiopiens über längere Teilstücke frischen Teerbelag unter meinen Rädern habe. Spätestens in zwei Jahren wird wohl nichts mehr übrig bleiben, von dem gefürchtetsten Teilstück der East African Highway, der Straße der Hölle.
Dafür muss ich die nächsten drei Tage meinen Komfort doch erheblich reduzieren. Es gibt einfaches Essen, wie z.B. Reis mit Bohnen, einfache Unterkünfte ohne Dusche und ohne fließendes Wasser, durchgelegene Matratzen und teilweise auch keinen Strom. An ein WLAN ist hier natürlich auch nicht zu denken. Jeden Morgen begrüßt mich der Muezzin und regelmäßig kommen mir Kamel-Karawanen entgegen. Und auch ohne extrem schwierige Straßenverhältnisse kann jeder Tag eine große Herausforderung darstellen. In mein Tagebuch schreibe ich über die letzten 5 Kilometer vor der Grenze:
  
„Nur noch fünf Kilometer, aber es geht steil bergauf in dieser extremen Hitze zur Mittagszeit. Es wird noch steiler und ich komme nur noch auf ein Tempo von gerade mal sechs Kilometer in der Stunde. Das heißt fasst noch eine Stunde auf dem Rad bei dieser Hitze. Ich brauche dringend Schatten, denn ich habe das Gefühl schon einen Hitzschlag zu haben. Noch drei Kilometer, ich bleibe stehen. Die LKW und Busse donnern an mir ohne Rücksicht vorbei und stauben mich ein. Auf meiner Haut hat sich schon eine Staubschicht gebildet. Ich scheine einen jämmerlichen Eindruck auf die Menschen zu machen. Jeder von ihnen frägt mich mitleidig „How are you?“. Habe ich bisher mit „good, thanks“ geantwortet sage ich jetzt nur noch „i am ok“. Noch zwei Kilometer, Trinkpause. Mein Wasser geht zuneige, aber vielleicht finde ich hier ja schon ein Geschäft, eine Bar oder noch besser einen Biergarten, nichts davon zu sehen. Mein Tacho lügt nicht, er will mich noch 1,5 Kilometer quälen und es wird noch steiler. Noch 800 Meter. Ich bleibe stehen; mein Wasser ist aufgebraucht. Ein kleiner Junge steht neben mir und frägt mich, ob ich Durst habe. Ich sage ja, gebe ihm etwas Geld und er holt mir irgendwoher Wasser. Ich schenke ihm das Wechselgeld und fahre wieder steil bergauf. 
Nach meinem Tacho sind es noch 400 Meter. Sehe ich links eine Bar? Nein, leider nicht, ich glaube es sieht eher nach einem Friseursalon aus. Der kleine Junge steht schon wieder neben mir und frägt mich wie`s mir geht. Ich sage ihm: besser.
Jetzt wäre ich eigentlich am Ziel, doch weit und breit ist nichts anderes zu sehen, als der vor mir liegende Berg. Ich frage einen jungen Afrikaner: Is here a bar with cold drinks around? Er sagt mir ja, gleich hier um die Ecke… so einfach kann er Himmel auf Erden sein.“
Nach einer ausgiebigen Erfrischungspause entschließe ich mich, noch am gleichen Tag in der zwei geteilten Stadt Moyale die Grenze nach Äthiopien zu überschreiten. Hier an der Grenze wird auf das Ebola Virus hin kontrolliert. Doch wenn ich mich an die Berichte der Presse über das tödliche Ebola Virus erinnere, als ich noch in Deutschland war, dann sind diese Maßnahmen an der Grenze nur mit viel Humor zu bewerten. Drei Jugendliche sitzen an der Grenze auf ihren Plastikstühlen. Einer von ihnen trägt einen Mundschutz, Einweghandschuhe und einen weißen Medizinmantel. Das soll ihm wohl eine gewisse Autorität verleihen. Seine beiden Assistenten sind wohl gegen den Virus resistent und verzichten deshalb auf alle Schutzmaßnahmen. Der „Medizinmann“ hält mir etwas an die Stirn. „Temperature“ sagte er mir, kontrolliert meinen Pass und lässt mich anschließend über die Grenze. Zum Glück bin ich trotz des steilen Anstiegs vor der Grenze noch cool genug geblieben. So stehe ich nach wenigen Minuten mitten in Moyale auf äthiopischer Seite. Die gleiche Stadt, ein anderes Land und ein völlig anderes Stadtbild prägen meine ersten Eindrücke. 8000 Kilometer bin ich in Afrika auf der linken Seite gefahren, hier in Äthiopien wechsle ich zum ersten Mal offiziell die Straßenseite. Denn Äthiopien hat Rechtsverkehr. Eine Stadt mit Rechts- und gleichzeitig Linksverkehr… wo anders in der Welt gibt es diese Besonderheit sonst noch? Und das äthiopische Moyale begrüßt mich außerdem mit kleinen blauen Tuk Tuks, die wie fröhlich bunte und mobile Farbkleckse im tristen Alltag dieser afrikanischen Stadt wirken.
Ab Moyale freue ich mich wieder für die nächsten 2 Tage auf geteerte Straßen. Doch riesige Schlaglöcher und Straßenbauarbeiten zwingen mich immer wieder die Straße zu verlassen und auf provisorischen Pisten auszuweichen. Am Nachmittag bin ich an meinem Tagesziel in Mega angekommen. Dort wechsle ich auf der Bank 200 Dollar in die äthiopische Landeswährung Birr um. Ich werde von fünf netten Bankangestellten gleichzeitig bedient. Jeder einzelne von ihnen zählt per Hand meine 200 Dollar nochmals nach – sicher ist je bekanntlich sicher, bevor mich einer der freundlichen Herrn nach dem aktuellen Wechselkurs frägt. „Change rate???“, wie soll ich denn den Wechselkurs kennen? Wie so häufig ist wieder einmal Stromausfall in diesem Teil des Landes und so sind alle Bildschirme schwarz. So bleibt nur der Internetzugang über das Smartphone zur Ermittlung des aktuellen Kurses. Exakt 4000 Birr bekomme ich schließlich von den überaus freundlichen Angestellten der Bank ausbezahlt. Bei so einer glatten Summe scheint mir etwas Trinkgeld in den Wechselkurs gleich mit eingerechnet zu sein. Doch ich belasse es bei einem freundlichen Gruß und wünsche ihnen noch einen schönen Nachmittag, der bei ihnen ohne Strom wohl sehr relaxt ausfallen wird.  
Zu essen bekomme ich heute Spaghetti mit leckerer Tomatensoße aber dafür sind die Nudeln eiskalt. Bei den heißen Temperaturen kann ich leicht darüber hinwegsehen. Gestern hatte ich auch schon Spaghetti mit extra scharfer Soße. Hier in Äthiopien sind Pasta Gerichte nach der italienischen Kolonialzeit überall zu bekommen. Und so fülle ich meine Kohlenhydratspeicher regelmäßig mit Nudelgerichten wieder auf. Natürlich komme ich in den nächsten Tagen auch in den Genuss ihres Nationalgerichtes „Injera“. Ein großes weiches Fladenbrot aus Sauerteig, gewonnen von Teffmehl. Injera ersetzt dabei auch das Besteck, denn gegessen wird aus einem gemeinsamen großen Teller mit den Fingern der rechten Hand. Ein Stück abgerissenen Fladenbrot wird dabei in scharfe Soße eingetaucht oder zusammen mit rohem Fleisch, Gewürzen und Gemüse verzehrt. Meinen Geschmack trifft das Gericht nicht, was allerdings besonders am Geschmack des Sauerteigs liegt. 
Ich übernachte in Yabelo, wo ich ein Zimmer mit Dusche und WLAN und ein Cafe mit leckere Mango- und Avocado-Säften finde. Nur unter der Dusche springe ich jedem Tropfen hinterher und WLAN funktioniert ohne Strom leider auch nicht. Am Nachmittag werde ich Zeuge eines Ehestreites, der hier auf offener Straße ausgetragen wird. Eine ältere Dame mit Stock in der Hand verfolgt wild gestikulierend ihren Ehemann und wird von den vielen bereits stehen gebliebenen Menschen auf der Straße bejubelt und kommentiert. Unterhaltung und Abwechslung für ein ganzes Dorf. Das Dorf ist in Afrika halt auch eine große Gemeinschaft. Ich gönne mir lieber ein frisches Bier in der Bar, die sich auf der gegenüberliegenden Seite meiner Unterkunft befindet. Hier treffe ich drei afrikanische Arbeiter, die im gleichen Lokal ihr Feierabendbier trinken. Sie arbeiten alle gemeinsam an einem Straßenbauprojekt etwa 20 Kilometer von hier entfernt. Sie sind öfter hier. Und so versichern sie mir, auch noch am Abend hier zu sein. So gehe ich zur späteren Stunde nochmals dorthin und treffe sie natürlich auch noch an. Ist doch der Abend in Gesellschaft in einem netten Lokal meiner tristen Unterkunft mehr als vorzuziehen. Ich setze mich gleich an ihren Tisch und wir kommen schnell ins Gespräch. Sie bestehen darauf, mich heute Abend einzuladen. Es gibt lecker gegrilltes Fleisch mit verschiedenen Dip Soßen und ein besonderes Bier dazu. Schon beim ersten Schluck bemerke ich, wie gehaltvoll dieses Gebräu ist. „Half wine, half beer“ erklären sie mir, eine besonders hochprozentige Spezialmischung. Und so herrscht sehr bald eine ausgelassene Stimmung an unserem Tisch. Als wir uns viel später verabschieden, kann nur allerdings einer von uns nicht mehr aufrecht stehen. Es ist ihr Fahrer, den sie gemeinsam auf beiden Seiten stützend zum Auto bringen. „Er hatte schon schlimmere Abende“ erklären sie mir, als sie sich wieder auf den Rückweg zu ihrem Camp machen. Ich muss zum Glück nur über die Straße torkeln und bin froh, bald in meinem Bett zu liegen. Diese Biermischung muss ich Zuhause auch mal ausprobieren.  
Am nächsten Tag nehme ich den Abzweig Richtung Konso. Diese Strecke auf Schotter wird ein weiterer Belastungstest von mir, meinem Fahrrad und meinem Gepäck. Immer wieder geht es steil nach oben. Dazu ständig die lästigen Fliegen in meinem Gesicht, die ich gar nicht so schnell vertreiben kann, dass sie mich im nächsten Moment schon wieder ärgern. Sie machen mir heute auf der ganzen Strecke zu schaffen. Die Kinder feuern mich an. Besonders auf den steilen Wegen laufen sie neben mir her und freuen sich über die kleine Abwechslung in ihrem tristen Alltag. Wenn es ihnen zu langsam geht, schieben sie mich ein wenig an. Ich bin nach gut 100 Tageskilometern froh in Konso zu sein. 
Am Abend treffe ich Yuka, eine 21jährige Japanerin. Sie ist alleine hier in Afrika unterwegs und ist froh mit mir jemanden für eine Abendunterhaltung gefunden zu haben. Ihren Eltern hat sie nichts über ihre jetzige Afrikareise erzählt, denn sie hatten es ihr verboten dorthin zu reisen, da sie es für zu gefährlich hielten. Da sie in Japan in einer anderen Stadt, weit weg von ihren Eltern lebt, schreibt sie ihnen regelmäßig E-Mails, aber kein Wort steht darin, wo sie sich jetzt gerade aufhält. Von Deutschland kennt sie nur das Oktoberfest, erzählt sie mir mit leuchtenden Augen. Bisher war sie allerdings nur auf einer japanischen Oktoberfest-Kopie. „Aber das Fest ist wohl mit dem deutschen nicht vergleichbar“, ist sie überzeugt. Dort möchte sie unbedingt mal hin. Ob das wohl ihre Eltern wissen? „Hast du denn keine Angst alleine hier in Afrika?“ möchte ich wissen. „Nein, überhaupt nicht. Ich finde das total spannend“, erklärt sie mir voller Vorfreude auf den morgigen Tag, an dem sie mit einem Guide einige Dörfer der Umgebung besuchen möchte. Als ich mich verabschiede, gebe ich ihr noch meine E-Mail Adresse, falls sie sich für ein Oktoberfestbesuch entschließen sollte.
Als ich am Morgen los radle, habe ich eine leichte Magenverstimmung, die wohl vom Abendessen des Vortages herrührt. Heute geht es nach Arber Minch. Als ich an einem kleinen Laden Getränkevorräte nachkaufe und zum Fahrrad zurückkomme, kann ich es nicht mehr sehen. Es ist eingekreist von Kindern und Jugendlichen des Dorfes, die alle einen Blick darauf werfen möchten. So ergeht es mir immer wieder auf den weiteren Getränkestopps auf meinem Weg nach Addis. Von Arber Minch aus organisiere ich mir einen PKW mit Fahrer, der mich ins Omo Tal bringt. Dort leben viele ethnische Gruppen der äthiopischen Bevölkerung und es ist ein Schwerpunkt vieler Touren von Touristen aus aller Welt. Im Nachhinein wäre es wohl geschickter gewesen von Konso aus die Tour zu organisieren, denn die Fahrt geht von Arber Minch zunächst den langen Weg zurück nach Konso und weiter nach Key Afer. Aber egal. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, zu der ich jetzt stehen muss. Ändern kann ich es sowieso nicht mehr. Key Afer ist unser Ausgangspunkt für die weiteren Besuche einzelner Stämme und dem bunten Treiben auf den Märkten dieser Gegend. Auf dem Weg dorthin stelle ich mir vor, wie ich die Strecke über mehrere hundert Kilometer auf meinem Bike gemacht hätte. Endlos lange Staubpisten, bergiges Gelände und nur vereinzelte kleine Ansiedlungen um meine Vorräte wieder aufzufüllen. Meine Entscheidung diese Tour mit dem PKW zu machen und somit viel Zeit und Energie zu sparen, war wohl dir richtige. 
Es gibt hier im Omo Tal über ein Dutzend unterschiedlicher Stämme. Und so besuchen wir die Ari, die Banna und auch die Hamer. Hier muss wohl die Wiege der Menschheit sein. Das Leben und die Tradition, die ich in den Dörfern und auf den Märkten miterleben darf, nähren jedenfalls den Glauben daran. Diese Menschen leben noch so ursprünglich, wie ich es mir als westlich geprägter Mensch kaum vorstellen kann. Ich übernachte in einem Hamer Dorf. Als ich mein futuristisch anmutendes Zelt vor einem der Rundhütten aufbaue, helfen mir mein Gastgeber und seine Kinder dabei. Für einen kleinen Obolus bin ich bei ihnen willkommener Gast für einen Tag. Mein Guide Esho, der mir diese intensive Erfahrung ermöglicht, schläft in der Hütte, auf dem Boden zwischen meinem Gastgeber und seiner Frau. Völlig gerädert steht er früh morgens neben mir und klagt über die Kälte und die krabbelnden Tiere, die sich nachts über seinen Körper bewegt haben. „Ich habe kein Auge zugetan, sogar in mein Ohr sind sie hineingekrochen“, fasst er seine schreckliche Nacht zusammen. Ob die Viecher vom Boden oder den Klamotten seiner Mitschläfer gekommen sind, lässt sich wohl nicht mehr genau feststellen. Aber auch meine Nacht war sehr aufregend. Abends konnte ich kaum einschlafen, wegen dem fantastischen Sternenmeer, das sich am Himmelszelt über mir aufgetan hat. Früh morgens um Vier kräht mir der Hahn aus kürzester Entfernung direkt ins Ohr. Ich glaube, der hat sich absichtlich gleich neben mein Zelt positioniert. Und spätestens, als mit den ersten Sonnenstrahlen alle Kinder um mein Zelt herum tanzen und anfangen mit einem Fußball zu spielen, ist es sowieso höchste Zeit aufzustehen. Es gibt heißen Kaffee. Auch wenn der Kaffee und die traditionelle Zeremonie des Zubereitens zur äthiopischen Kultur gehört und alles rund um das Thema Kaffee in Äthiopien weit über die Grenzen bekannt ist, diese Menschen können sich hier nur die Schalen der Kaffeekirschen leisten. Sie werden in heißem Wasser als wärmender Tee zubereitet und etwas gesüßt. Selbst in unseren Breiten wird mittlerer weile dieser „Kaffee für arme Leute“ als Trendgetränk Cascare konsumiert. Er ist sehr bekömmlich und schmeckt mir zum Frühstück ausgezeichnet.
Auch die nächsten beiden Tage im Omo Tal, bewege ich mich zwischen den Einheimischen und kann an ihrem Alltag teilnehmen. Besonders die Mursi Frauen mit ihren riesigen Lippentellern in ihrer Unterlippe ist zum Touristenmagnet geworden. Ich frage mich, ob diese Zur-Schau-Stellung des Mursi Volkes noch gut ist für den regen Tourismus in dieser Region. Vielmehr bietet sich beim Besuch der Märkte, wie in Key Afer schon viel mehr die Chance diese Menschen in ihrer authentischen Art kennenzulernen. 
Esho, mein ortskundiger Begleiter, kann mir viel über das Leben der Menschen hier erzählen. Aber wir können uns auch über alle Fußballligen in Europa unterhalten. Er kennt sich ganz hervorragend aus. Auch in der Bundesliga. Werden doch alle Spiele am Sonntag zusammenfassend gezeigt. So kennt er auch die Bundesligamannschaft des FC Augsburg. Doch seine Begeisterung konzentriert sich eher auf die Premier Ligue in England. 
Nach 3 Tagen verlasse ich das Tal mit vielen interessanten Endrücken wieder. Bleibt zu hoffen, dass der Touristenstrom die ursprüngliche Lebensweise dieser Naturvölker nicht zu viel Schaden zufügt.
Zurück in Arba Minch lege ich einen zusätzlichen Pausentag ein. Ich hatte mein Fahrrad schon vor dem Ausflug in einem Hotel deponiert. Da ich alleine unterwegs bin, lädt mich die Besitzerin des Hotels nach dem Abendessen auf ein Bier ein. Als ich bei ihr vorbei schaue, ist die Party mit zwei Freundinnen von ihr schon in Gange. Der süßliche Geruch der Wasserpfeife steigt mir gleich in die Nase. Und so sitze ich bald mitten unter ihnen, rauche an der Wasserpfeife und trinke ein Bier nach dem anderen. So verbringe ich den ersten und auch den nächsten Abend bis weit nach Mitternacht. An meinem freien Tag besuche ich mit meinen neuen Freundinnen die Messe einer orthodoxen Kirche und stelle fest, dass diese Feier kein Vergleich zu den fröhlichen und musikalischen Darbietungen der Kirchenfeiern im südlichen Afrika, speziell in Sambia ist.
Am nächsten Tag verlasse ich dann Arba Minch schon in den frühen Morgenstunden. Noch ein Tag mit Bier und Wasserpfeife wollte ich mir nicht mehr antun. Ich muss schließlich bei klarem Verstand bleiben. Mein Routenplaner App auf meinem Handy zeigt mir eine willkommene Abkürzung der Hauptstrecke durch eine kleine unbefestigte Straße an. Es ist wirklich fantastisch wie detailliert die Straßenkarten auf der App sind. Nach ca. 20 Kilometer stehe ich mit meinem Rad jedoch vor der Abbruchkante dieser Straße. Ein kleiner Fluss läuft vor mir vorbei und teilt den Weg. Es lässt sich leicht erahnen, dass dieser Wasserlauf bisher nicht vorhanden war und nach einer Sturmflut die Straße einfach fortgespült hat. Doch für mich heißt das entweder durch den hüfttiefen Fluss zu waten und klatschnass meine Fahrt fortzusetzen oder die 20 Kilometer wieder zurück zu radeln und den ursprünglich gedachten Weg zu nehmen. Ich entschließe mich fürs umdrehen. Denn wer weiß, ob mir vielleicht noch mehr solcher Überraschungen auf dieser Straße drohen.
So hat sich also meine vermeintliche Abkürzung als Bumerang erwiesen. Nachdem ich mich entschließe wieder zurück zu fahren, steht auch mein Tagesziel auf der Kippe. Schließlich bedeutet das 40 Kilometer mehr zu radeln. Aber es läuft gut an diesem Tag, auch wenn immer wieder einige Schotterpisten mein Vorankommen schwerer machen. Am Ende des Tages stehen jedoch 140 Kilometer auf meinem Tacho, so dass ich meine Extratour am frühen Morgen kompensieren konnte. 
An jedem Berg und jeder Stelle an der ich mein Getränkevorrat nachfülle bin ich von einer Kinderschar umgeben. So ausgeprägt habe ich das noch nie vorher in Afrika erlebt. Teilweise stellen sie sogar ein Verkehrshindernis dar und die Autofahrer müssen hupen, um auf sich aufmerksam zu machen. Hinderlich und lästig wird es auch, wenn sie sich an den langen Anstiegen an meinem Gepäckträger festhalten oder ständig nach Geld betteln. Auch die Zeitangaben scheinen hier nahe am Äquator eine Besonderheit zu kennen. Da hier das ganze Jahr über die Sonne kurz nach 6 Uhr morgens aufgeht und es um diese Zeit auch hell wird, beginnt die erste Stunde des Tages auch um diese Zeit. Es hat eine Weile gedauert, bis ich endlich dahinter gekommen bin, dass ich bei jeder Zeitangabe diese sechs Stunden dazu zählen muss, um die richtige Uhrzeit zu bekommen.
Auf der Strecke nach Alaba spüre ich erstmals wieder einen kräftigen Gegenwind. Aber so kurz vor meinem Ziel lasse ich mich davon nicht irritieren. Auch nicht von den vielen Stromausfällen, die ich täglich hier erlebe. Ich sitze in einem netten Cafe bei „white forest cake“, also frei übersetzt: Weißwälder Kirschtorte und empfange über Wifi das aktuelle FCA Spiel gegen den 1.FC Köln. Jedenfalls bis zur 71 Minute. Dann ereilt uns wieder ein Stromausfall und ich gehe beim Stand von 0-0 in mein Hotel zurück. Als ich am nächsten Tag erfahre, dass nur eine Minute später der Siegtreffer für meinen FCA gefallen ist, ärgere ich mich kurz, aber freue mich natürlich zugleich über die positive Überraschung. 
Es geht nach Hawassa, ein schönes kleines Idyll mit einem großen Hotel von einem der größten Laufidole, die Äthiopien jemals hatte. Haile Gebrselassi hat seine vielen gewonnenen Dollars hier in diesem Hotel gut angelegt. Sicher nicht ganz verkehrt, angesichts der Lage an einem wunderschön gelegenen See. Mein erster Weg führt mich auch gleich in sein Hotel. Ich trinke hier ein kühles Bier und hoffe Haile hier anzutreffen. Leider habe ich Pech. Er scheint wohl gerade eine Trainingsrunde zu drehen. Vielleicht hätte er mir ein paar Trainingstipps geben können. 
Ich hoffe hier auf Wetterbesserung, da es die ganze letzte Nacht lang durchgeregnet hat. Und ich hoffe auch darauf, dass mich ein Stromausfall nicht wieder um meinen Frühstückskaffee bringt. Leider erfüllt sich diese Hoffnung auch hier in Hawassa nicht. Der Ort ist nicht nur ein schöner Fleck auf unserem Planeten, hier finden sich auch viele Touristen ein und neben leckerem Kuchen (hier gibt`s auch den black forrest cake, also die Schwarzwälder Kirschtorte) gibt es auch noch den passenden Cappuccino dazu. Bier gibt es aus Original Weizengläsern, auch wenn der Geschmack wenig mit dem bayerischen Gebräu gemein hat. 
Sobald um 18:00 Uhr, wenn die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verschwinden, wird es schlagartig dunkel. Und eine knappe Stunde später dröhnen die Generatoren aus den Hinterhöfen der Häuser. Doch trotz der Lichter, die mittels der Generatoren betrieben werden, ist es stockdunkel im Ort. Ohne GPS und Licht am Lenker meines Fahrrades würde ich wohl nicht mehr in mein Hotel zurück finden. 
Auf meinem Weg nach Addis kommt mir am frühen Morgen ein weißer Radfahrer entgegen. Schon von weitem kann ich ihn erkennen. Natürlich bleiben wir stehen und tauschen unsere Erfahrungen aus. Guillaume begrüßt mich mit einem freundlichen „Peace“. Er kommt aus Frankreich und ist von seinem Aussehen und seiner Lebensweise noch ein Überbleibsel der Flower power Zeit aus den Siebzigern, wäre nicht erkennbar, dass er hierfür viel zu jung ist. Sein Fahrrad und vor allem seine Packstrategie sehen so ganz anders aus als meine. Gibt es bei ihm überhaupt eine Strategie? Sein Zelt, Isomatte und sein Schlafsack sind quer über den Gepäckträger zusammen geknäult und mit einem Strick befestigt. Entweder er war beim Aufbruch in großer Eile oder er verzichtet grundsätzlich auf eine systematische Packweise. Seine seitlich angeschweißten Koffer ähneln jedoch eher den Seitenkoffern für Motorräder als den üblichen Packtaschen für Fahrräder. Als ich ihn darauf anspreche, erklärt er mir, dass er vor über zwei Jahren ursprünglich mit seinem Motorrad auf die Weltreise gestartet wäre. Da ihm aber irgendwann sein Geld knapp wurde, hat er kurzerhand sein Motorrad in Madagaskar verkauft und sich dieses Fahrrad zugelegt. Die Seitentaschen sind noch das letzte Stück Erinnerung an sein früheres Gefährt. Die hat es sich in einem der vielen afrikanischen Dorfwerkstätten einfach an den Rahmen seines Fahrrads anschweißen lassen. Mittlerweile sind bei ihm auch die durch den Verkauf des Motorrads erzielten finanziellen Reserven aufgebraucht. Deshalb reist und übernachtet er bei minimalen Kosten meist in Privatunterkünften oder im Zelt. Nachdem wir uns noch über den weiteren Streckenverlauf auf beiden Seiten ausgetauscht haben, geht es für uns beide wieder auf Strecke. 
Für mich sind es nur noch 150 Kilometer bis nach Addis Abeba. Am Nachmittag komme ich nach Ziway und checke in einem der angebotenen Hotels ein. Als ich an der Rezeption nach Wifi frage, bekomme ich die Antwort, dass nur 50 Meter weiter ein Hotel mir WLAN Anschluss existiert. Er gibt mir mein bereits bezahltes Übernachtungsgeld zurück und empfiehlt mir doch gleich dort einzuchecken. Ich nehme das Geld zurück und überlege mir, ob mir wohl in Europa ein ähnliches Verhalten wie das dieses Hotelbesitzers auch wiederfahren wäre. Ich glaube wohl kaum.
Am nächsten Morgen bläst mir der Wind ins Gesicht. So muss ich wohl die nächsten 60 bis 70 Kilometer bis Mojo kräftig in die Pedale treten. Erst dort biege ich um 90 Grad in Richtung Addis ab und hoffe dann wieder auf Seiten- oder Rückenwind. Am Koka See fahre ich an einem wunderschönen Ressort vorbei und überlege mir die Nacht hier direkt am Ufer des Sees zu verbringen. Aber irgendwie drängt es mich jetzt immer mehr an mein Ziel. Ich beschließe also nach kurzem Trinkstopp wieder weiterzufahren. Und komme an diesem Tag noch nach Debre Zeyit. Auch deswegen, weil der Wind ab Mojo wirklich wieder von der Seite kommt. Dort in Debre Zeyit am Hora Lake gibt es dem ersten Anschein nach nur teure Übernachtungsmöglichkeiten in Resorts, die ab 100 Dollar zu mieten sind. Deshalb frage ich in einem der nobel anmutenden Resorts an der Rezeption nach einem Zeltplatz. Den gibt es hier nirgendwo, aber mir wird angeboten, auf einer kleinen Grünfläche innerhalb des Resorts mein Zelt aufzuschlagen. Doch dieser mögliche Zeltplatz liegt direkt vor der Terrasse des Restaurants. Da käme ich mir in meinem Zelt ja wie ein exotisches Tier im Zoo vor, dass von allen Seiten begafft wird. Ich beschließe deshalb lieber weiter zu suchen. Und wie es sich für einen richtigen sparsamen Schwaben gehört, habe ich noch ein Chalet für 12 Euro bekommen. Ich bin der einzige Gast und bekomme zum Abendessen einen Fisch serviert, der den teuren Restaurants dieser Gegend sicher in nichts nachsteht. So nehme ich noch 2 kühle Biere als Schlummertrunk mit und lege mich in dieser warmen und sternenklaren Nacht in meine Liegematte und schlafe mit freiem Blick auf ein Sternenmeer über mir tief und fest ein.
Am nächsten Tag fahre ich nach über 1900 Kilometer und rund 100 Stunden auf dem Sattel meines Rades nach Addis Abeba hinein. Dort führt mich mein erster Weg dank GPS direkt ins Beergarden Inn. Hier hat sich ein Passauer Brauer niedergelassen und braut vor Ort leckeres helles und dunkles Bier, das von einheimischen schwarzen Schönheiten im Dirndl serviert wird. Dazu gibt es eine Auswahl leckerer Köstlichkeiten, so dass kein Wunsch offen bleibt. Das Lokal ist nicht nur an diesem Tag gut besucht, auch an den anderen Tagen, an denen ich vorbei schaue, ist es im Lokal und im Bierzelt, dass gleich daneben aufgebaut ist, voll bist auf den letzten Platz. Bayerische Gemütlichkeit mit frisch gebrautem Bier scheint auch in Afrika ein Erfolgsrezept zu sein. 
Nach dieser willkommenen Abwechslung, bereite ich mich für meine fast zweiwöchige Tour mit Vulkan Expedition International in das Afar Gebiet vor. 
Ich schaue mich aber zunächst noch in der Hauptstadt um. Auch wenn vieles teurer ist als noch auf dem Land, ist die Auswahl der angebotenen Waren doch sehr viel größer. Kleinere Malls mit Verkaufsläden, Cafe`s und Restaurants sind überall in der Stadt verteilt. Luxusartikel wie Wein sind jedoch vergleichsweise sehr viel teurer als bei uns in Deutschland. Trotz der relativ guten Infrastruktur fällt regelmäßig der Strom aus. Dann strömen die Verkäufer mit ihren vorbereiteten Taschenlampen aus und begleiten jeden einzelnen Kunden beim Erledigen des restlichen Einkaufs oder aber auch gleich wieder hinaus aus dem Laden.
Hier in Addis Abeba sind auch viele dieser abenteuerlich anmutenden Gerüste an den Neubauten oder bei Renovierungsarbeiten sichtbar. Die verwendeten Holzstangen werden zusammengebunden und bilden am Ende ein Konstrukt, das mit den deutschen Arbeitsschutzregeln wohl wenig konform wäre. Auch wenn die Gerüste hier in Äthiopien sehr gefährlich aussehen, sie scheinen gut zu halten. Frauen mischen den Mörtel an oder schleppen schwere Sand- und Zementsäcke an die vorgesehenen Plätze. Die Männer turnen akrobatisch an den Stangen der Gerüste in einer schwindelerregenden Höhe. 
Nachdem ich mich mit neuer Kleidung etwas eingedeckt habe, kehre ich in mein Hotel zurück. Auch hier ist es abends stockfinster im Zimmer. Selbst der hoteleigene Generator hat heute seinen Geist aufgegeben, so dass ich mich selbst nur mit Taschenlampe im Hotel und in meinem Zimmer bewegen kann. 
Ich freue mich schon darauf, die nächsten Tage mein Fahrrad in Addis Abeba abzugeben und mit einer Gruppe von Vulkanexperten das nördliche Afargebiet zu erkunden. 
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